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Agrochemie & Pharma 2017

Agrochemie & Pharma

Die industrielle Landwirtschaft schadet der Umwelt duch vielerlei Faktoren. Die erforderten Monokulturen vermindern die Artenvielfalt und sind anfälliger auf Schädlinge. Dies führt zu grossflächigem Pestizideinsatz. Jedoch bilden Pflanzen und Tiere oft schon nach kurzer Zeit
Resistenzen. Die teils hochgiftigen Pestizide bleiben aber lange Zeit im Boden und im Grundwasser und finden somit auch den Weg in unsere Lebensmittel und in hochsensible Ökosysteme. Mit Phänomenen wie dem Bienen- und Insektensterben aufgrund spezieller Pestizide verstärkt die industrielle Landwirtschaft auch Effekte des Klimawandels wie sinkende Ernteerträge.
Industrielle Landwirtschaft und die damit verbundenen Monokulturen sind zudem oft sehr ineffizient, sie benötigen viel mehr Wasser und Dünger als eine ganzheitliche Produktion, bei der sich die Pflanzen in ihren Bedürfnissen ergänzen. Das ständige Bepflanzen einer Fläche mit immer derselben Planze führt zu Nährstoffmangel und Übersäurung des Bodens. Zudem sinkt der Grundwasserspiegel, die Erde beginnt auszutrocknen, fängt dadurch schneller an zu erodieren was schliesslich zur Desertifikation eines Landstriches führt. Man muss das Kulturland also mehr bewässern, was wiederrum erneut zur Senkung des Grundwasserspiegels beiträgt.
Doch damit nicht genug! Die industrielle Landwirtschtaft leistet auch einen grossen Beitrag zum Klimawandel. Bis zu einem Drittel aller Treibhausgase werden durch die industrielle Landwirtschaft freigesetzt. Dies geschieht vor allem durch die Fleischproduktion und den damit verbundenen Anbau von Futtermitteln. Tendenziell nimmt der Anteil der Treibhausgasemissionen duch die Landwirtschaft zu. Die zunehmende Verbreitung westlicher Essgewohnheiten (viel Fleisch und Milchprodukte) trägt zu einer erhöhten Fleischproduktion bei, wofür mehr Kulturland für die Tierhaltung und Futter bereitstehen müssen. Zum Beispiel befindet sich 15% der Rindfleischproduktion in Brasilien, wo dafür Hektarenweise Regenwald abgeholzt wird.

Syngenta

Syngenta ist ein multinationaler Agrochemiekonzern mit Hauptsitz in Basel. Die wichtigsten Geschäftszweige sind Pestizide und (genetisch manipuliertes) Saatgut. Syngenta allein besitzt einen Weltmarktanteil von 30 % an Pestiziden und Düngemitteln, hat also ein Monopol für viele Produkte neben MONSANTO und DUPONT. Ein besonders schädliches Pestizid ist Paraquat, welches in der Schweiz nicht zugelassen ist, aber in anderen Ländern immer noch verkauft wird. Gemäss einem UN-Bericht sterben pro Jahr 20’000 Menschen an den Folgen einer akuten Pestizidvergiftung. Ebenfalls in der Kritik steht Syngenta für die Produktion des nachweislich bienenschädigenden Pestizids Thiamethoxan. Syngenta steht mit ihrem gesamtem Geschäftsprinzip für eine industrielle Landwirtschaft mit Pestiziden und Gentechnik. Dies vermarktet sie geschickt mit ihren eigenen vermeintlichen Nachhaltigkeitszielen dem sogenannten “Good Growth Plan”. Der Agrochemiekonzern ist aktuell nicht nur aufgrund seiner Fusion mit der chinesischen Chemiefirma ChemChina in den Medien, sondern auch wegen zahlreicher Menschenrechtsverletzunegn in Hawaii, Brasilien und Pakistan.

BASF

BASF ist der Weltweit grösste Chemiekonzern. 11% der weltweiten Pestizidproduktion geht von BASF aus. 2013 wurde zum Beispiel das Produkt Fipronil von der EU verboten, da es ein akutes Risiko für Bienen darstellt. Das Gift war auch in den Eierskandal von anfangs August 2017 verwickelt. Nun soll es „nur noch“gegen Ameisen und Kakerlaken zum Einsatz
kommen, wie die Sprecherin von BASF mitteilte. In der Region Basel hat die BASF unter anderem in Grenzach Whylen die Giftmülldeponie Kesslergrube der Ciba, welche sie übernommen hat, mitgekauft. Diese ungenügend gesicherte Deponie direkt am Rhein oberhalb der Trinkwasserfassung für die Stadt Basel bedroht die saubere Wasserversorgung. Die BASF will die Kesslergrube lediglich mit einem Betonmantel umschliessen, welcher ca. 25 Jahre hält bevor erneut daran gearbeitet werden müsste. Eine Aushebung und fachgerechte Entsorgung des Altmülls, wie von der lokalen Bevölkerung und Umweltorganisationen gefordert wird, möchte die BASF aus Kostengründen vermeiden.

Novartis

Novartis ist ein global agiernendes Pharmaunternehmen mit Hauptsitz in Basel. Die grössten Baustellen von Novartis in der Region sind die Altlastenentsorgung der ehemaligen Lindandeponie am Rhein in Huningue gleich an der schweizerisch französischen Grenze, sowie die Giftmülldeponie Feldreben in Muttenz. Lindan ist ein in Europa verbotenes Insektizid das von 1947 – 1976 hier produziert wurde. Dem Rhein entlang wurde eine neue Promenade errichtet, das sogenannte “Lindanweglein” das Basel mit Huningue verbindet. Dies momentan noch nur temporär, da die Strecke auf Grund der Sanierungsarbeiten noch bis mindestens 2018 nur an Wochenenden begehbar ist. Dies, da Novartis die Sanierung getoppt hatte, nachdem probleme aufegtreten sind. Um die Sanierung zu beenden verdoppeln sich die Ausgaben gegenüber der anfänglichen Projektierung da die Novartis diese Sanierung seither sehr gut und gewissenhaft weiterführt. Anders bei der Giftmülldeponie Feldreben, wo Abfall der Vorgängerfirmen von Novartis lagern. Diese Deponie sollte ebenfalls ausgehoben werden. Es gibt Indizien, dass eine Kontaminierung des Trinkwassers für die Stadt-Basel und Agglomeration stattfinden könnte, da die Deponie Oberhalb der Trinkwasserfassung liegt.

Roche Pharma AG

Roche ist einer der weltweit grössten Pharmakonzerne und gehört zu einem drittel Novartis.
Lokal kann man benennen, dass Roche Ihren Teil der Giftmülldeponie Kesslergrube in Grenzach-Whylen komplett aushebt. Als Contrabeispiel steht hierzu die Deponie Hirschacker, ebenfalls in Grenzach-Whylen, dort betreibt Roche eine Grundwasserreinigung mit Aktivkohlefilterpumpen. Damit jedoch nicht nur die Symptome sondern auch die Ursache beseitigt werden, ist eine Totalsanierung notwendig. Roche ist einer der grösseren Arbeitgeber der Region. Als weiteren Ausbau der Präsenz in Basel errichtet Roche neben dem bereits markanten Turm noch weitere, teils höhere Firmengebäude.

Wenn du eine weitere Kritik in einem Punkt an der genannten Kontrahenten kennst und diese ausformulieren möchtest kannst du gerne auf uns zukommen: info@climategames.ch

Auch so steht es dir natürlich frei mit einer Aktion deinen Unmut gegen eines dieser Unternehmen auszudrücken.